Dienstag, 14. Juli 2015

Pressemitteilung, 14. Juli 2015: Energiewende – SuedLink

Energiewende – SuedLink

Energiewende und europaweite Netzsicherheit werden Netzausbau bedeuten. Derzeit sieht die bundesdeutsche Gesetzlage Freilandverkabelung vor und lässt nur wenige Spielräume für Erdverkabelung zu. Das bisherige Verfahren zum Netzausbau wurde durch Initiativen unter großer Beteiligung der Bürger begleitet, hier vor Ort zum SuedLink durch uns, der Initiative pro.kronsberg – Mensch, Natur, Zukunft e. V.. Dieses Bürgerengagement erreichte die Politik. Als Erfolg der aktuellen Bewegungen kann erachtet werden, dass der Koalitionsausschuss Anfang Juli 2015 in den "Eckpunkten Energiewende" den Vorrang der Erdverkabelung beschlossen hat.

Die Regierungskoalition ist jetzt gefordert, zur Umsetzung dieses Beschlusses zeitnah neue Gesetze schaffen. Das heißt den aktuellen Vorrang von Freilandverkabelung, auf den Vorrang von Erdverkabelung umzustellen.

Zu dieser Umstellung wird berichtet und kommentiert, dass die Erdverkabelung erhebliche Mehrkosten verursache. Mehrkosten, die wir alle als Verbraucher bezahlen sollen.

Stimmt das? Muss der Netzausbau durch mehr Erdverkabelung teurer werden? Entstehen tatsächlich Mehrkosten? Wegen z. B. unterschiedlicher Wartungskosten und kürzerer Trassenverläufe können sich die Kosten möglicherweise angleichen.

Wie wird der Netzausbau überhaupt finanziert? Die Finanzierung soll derzeit über den Verbrauch der Stromkunden erfolgen. Das bedeutet, dass z. B. eine Krankenschwester für die Energiewende den genauso viel zahlen muss wie ein Topmanager.

Aktuell erhalten zudem die privat geführten Übertragungsnetzbetreiber wie Tennet garantierte Renditen von 9,05 Prozent für die Umsetzung der Energiewende. Könnte dies nicht auch ein bundeseigenes Unternehmen, ohne Rendite erzielen zu müssen, steuerfinanziert, über das Einkommen von uns Verbrauchern umzusetzen ("Energie-Soli") und so zu einer gerechteren Verteilung der Kosten kommen?

Wir werden die Politiker weiter bei der gesetzlichen Anpassung begleiten. Als Initiative vor Ort verfolgen wir den Netzausbau genauso intensiv wie bisher. Dazu gehört auch, Verfahrensschritte zum Netzausbau mit Bürgern zu erörtern.

Beim Thema der Erdverkabelung haben Fragen von Bürgern zu einem Umdenken der Politik geführt. Unseres Erachtens ist es an der Zeit, auch andere scheinbar alternativlose Konzepte zu hinterfragen. Dies gilt nunmehr insbesondere für die Finanzierung der Energiewende.

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